Im Rahmen des Petitionsverfahrens wurde die Thüringer Landesregierung beteiligt und um eine Stellungnahme gebeten. Die entsprechenden Ausführungen des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) hat der Petitionsausschuss in seine Beschlussfassung einbezogen.
Im Ergebnis seiner Beratung weist der Petitionsausschuss darauf hin, dass in Thüringen bereits im Jahr 2002 der integrative Kurs Medienkunde in den Klassenstufen 5 bis 7 eingeführt wurde. Die Erweiterung bis Klassenstufe 10 erfolgte ab dem Schuljahr 2009/2010. Mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 erfolgte die durchgängige Medienbildung mit Einführung des Kursplans auch in Schulen mit Primarbereich. Dieser ist verbindlich mit zwei Wochenstunden integrativ zu unterrichten und die Schülerinnen und Schüler erhalten als Anlage zum Zeugnis einen Medienpass zur Dokumentation.
Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 wird das Fach „Informatik und Medienbildung“ anhand eines neu entwickelten Lehrplans in den Doppelklassenstufen 5 und 6 erprobt. Nach dieser Erprobungsphase soll das Fach verbindlich an allen weiterführenden Schulen in Thüringen eingeführt werden.
Im Rahmen der „Digitalstrategie Thüringer Schulen“ (DiTS) wurde ein umfangreiches Netzwerk zur Umsetzung der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ etabliert. Eine Lenkungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern verschiedener an Bildung Beteiligter (Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), Thüringer Landesmedienanstalt, Thüringer Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Studienseminare, kommunale Spitzenverbände), treibt die Medienbildung an den Thüringer Schulen voran. Themen sind Digitale Didaktik (Konzepte, Instrumente, Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften), Medienbildung und Technik.
Zur Erprobung von Konzepten und zur Unterstützung aller Schulen wurde 2019 das Projekt „Digitale Pilotschulen“ an 20 Thüringer Schulen aller Schularten, die Vorreiter bei der Umsetzung digitaler Anforderungen sind und ihre Erfahrungen an andere Schulen weitergeben, etabliert. Diese Schulen wurden und werden vom ThILLM fachlich begleitet und bei Erarbeitung von Beispielen und Handreichungen unterstützt. Von den Erfahrungen der Pilotschulen konnten die Thüringer Schulen bereits beim Distanzunterricht, der während der Corona-Pandemie zeitweise notwendig war, profitieren.
Mit dem Thüringer Schulportal stehen allen Schulen die Thüringer Schulcloud, eine Mediothek und Pixiothek als Werkzeuge für den Unterricht zur Verfügung.
Zur Unterstützung der Lehrkräfte werden seitens des ThILLM zahlreiche Fortbildungen hinsichtlich didaktisch-methodischer Angebote vorgehalten. Darüber hinaus fand 2022 bereits der 3. Thüringer Digitalkongress statt, der ebenfalls Raum für Information, Fortbildung und Austausch bot.
Der DigitalPakt Schule 2019 bis 2024 ermöglicht seit 2019 die Schaffung der erforderlichen Infrastruktur, um digitale Anwendungen im Unterricht nutzen zu können. Somit ist das Lernen sowohl mit als auch über Medien möglich.