Begründung: Soziale Ungerechtigkeit: Der Ausbau der Windkraft fördert sozialen Unfrieden in unserer Region. Einige wenige profitieren überproportional von immensen Pachtzahlungen und Projektbeteiligungen, während alle Bürger die Nachteile wie Lärmbelästigung, Beeinträchtigung der Landschaftsästhetik und Wertminderungen von Immobilien tragen müssen. Diese Ungerechtigkeit führt zu Spannungen und belastet das soziale Gefüge unserer Gemeinschaft. Hohe Kosten durch fehlende Infrastruktur: Die notwendige Infrastruktur für den Ausbau erneuerbarer Energien, wie Stromtrassen und Umspannwerke, ist derzeit nicht ausreichend vorhanden. Dies führt zu erheblichen Investitionskosten, die letztlich auf die Bürger umgelegt werden. Besonders problematisch ist, dass der Ausbau der Infrastruktur häufig dem Bau neuer Windkraftanlagen hinterherhinkt. Rückbau: In Thüringen sind die Rückbauverpflichtungen für Windkraftanlagen nach Projektende unzureichend geregelt. Oft fehlen klare Vorgaben im Genehmigungsbescheid und eine ausreichende, verpflichtende finanzielle Absicherung für die Rückbaukosten. Dies führt zu Unsicherheiten und einem hohen Risiko, dass die Kosten und ökologischen Folgen auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Wohin mit dem Müll nach dem Rückbau der Windkraftanlagen. Hier gibt es leider noch viele offene Fragen. Letztendlich führen Notlösungen zur weiteren Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Eingriffe in Bodenstruktur und Geologie: Die Errichtung von Windkraftanlagen führt zu erheblichen Eingriffen in die Bodenstruktur und Geologie. Fundamente verdichten und versiegeln den Boden, stören wasserführende Schichten und können die lokale Geologie destabilisieren. Rodungen erhöhen die Erosionsgefahr und beeinträchtigen das Mikroklima. Diese Eingriffe haben langfristige negative Auswirkungen auf Klima, Boden und Wasserversorgung, die letztlich auch die Anwohner betreffen. Klimatische Effekte: Eine Harvard-Studie fand heraus, dass Windturbinen die Luftmischung verändern und lokal die Oberflächentemperaturen erhöhen, was vor allem nachts zu einer Erwärmung führt. Diese lokalen Klimaveränderungen können langfristige Auswirkungen auf die Umwelt haben. Bedrohung der Biodiversität: Der massive Ausbau von Windkraftanlagen in Thüringen gefährdet die Existenz bedrohter Tierarten erheblich. Besonders betroffen sind bedrohte Vogelarten wie der vor Ort brütende Rotmilan und der in diesem Jahr hier zahlreich gesichtete Weißstorch, die durch erhöhte Kollisionsrisiken und den Verlust wertvoller Lebensräume stark gefährdet werden. Zusätzlich leiden Fledermauspopulationen unter den Rotorblättern, die ihre Orientierung stören und zu hohen Sterberaten führen. Auch andere Wildtiere, darunter verschiedene Insektenarten und Säugetiere, sind durch die Veränderung ihres Lebensraums bedroht. Der Verlust dieser Artenvielfalt hat weitreichende negative Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Seit 1991 betreibt die Firma ÖW-Ökozentrum Werratal und die Thüringen GmbH auf einer Gesamtbetriebsfläche von 1650 Hektar ökologischen Landbau in der Region um Vachdorf. Über die letzten 33 Jahre hat sich hier eine nachweislich einzigartige Artenvielfalt entwickelt, die sowohl Pflanzen als auch Insekten und Kleintiere umfasst. Diese Vielfalt ist in dieser Ausprägung und Größenordnung in den meisten Regionen unseres Landes nicht mehr anzutreffen. Jeder Baum zählt: Am 27. Juli 2024 Tagebuch schrieb Bodo Ramelow: „Kein vitaler Baum muss in Thüringen für eine Windkraftanlage gefällt werden“. Resultierend aus dieser Aussage ist für den geplanten Windpark in Vachdorf ein Kahlschlag auf einer 10m breite Zuwegung mit gesundem Baumbestand sowie das Abholzen vitale Bäume für die Stromtrasse nicht zu genehmigen. Kontamination von Boden, Wasser, Luft: Durch mögliche Leckagen beim Bau, Betreiben und Rückbau von Windkraftanlagen können Schmiermittel und Hydrauliköle sowie das klimaschädliche Schwefelhexafluorid SF6 in die Umwelt gelangen. SF6 gilt als stärkstes Treibhausgas. Seine Wirkung auf das Klima ist 22800mal stärker als CO2. Hinzu kommt die Feinstaubbelastung durch den Abrieb an den Flügeln und mechanischen Teilen. Pro Windkraftanlage der geplanten Typen fallen ca. 180 kg Mikro- und Nano-Plastik-Partikel im Jahr an, die Boden ,Wasser und Luft belasten. Darunter befinden sich das umstrittene Bisphenol A-BPA, wie auch verschiedenen per-und polyfluorierten Alkylverbindungen – PFAS, so genannten Ewigkeitschemikalien. Diese extrem langlebigen Stoffe verteilen sich in der Umwelt in kürzester Zeit besonders über das Wasser und reichern sich so in Lebensmitten, Organismen bis hin zum Menschen an. Lt. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz - BMUV gestaltet sich die Sanierung der mit PFAS belasteten Böden und des Grundwassers kompliziert, aufwendig, und sehr kostenintensiv. Notwendige Entsorgungskapazitäten stehen nicht zur Verfügung. Im Fall eines Brandes einer Windkraftanlage entstehen hohe Temperaturen. Neben abstürzenden Teilen, können giftige Stoffe austreten, weiträumig verteilt und Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden. Angrenzende Wälder, darunter auch unser aller Gemeindewald kann vom Brand zerstört oder geschädigt werden. Gesundheitliche Auswirkungen: Windkraftanlagen können durch Schattenschlag, Infraschall und Körperschall, damit verbundenem Stress, Kreislauf- und Schlafstörungen auslösen. Weitere gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel können die Lebensqualität der Anwohner erheblich beeinträchtigt. Ferner kann, lt. Umweltbundesamt, Bisphenol A das Hormonsystem stören und somit in sensiblen Entwicklungsphasen von Kindern Schäden anrichten. Zudem kann es auf Leber, Nieren und Brustdrüsen wirken. Besonders bedenklich ist die, durch Windkraftanlagen zunehmende Belastung der Gesundheit mit den Ewigkeitschemikalien – Umweltbundesamt vom 30.01.2024. Lebererkrankungen, Stoffwechsel- und Hormonstörungen sowie Krebs sind u.a. Gesundheitsprobleme die durch die steigende Konzentration an PFAS ausgelöst werden können. Materialeinsatz: Eine Enercon E-126 6 MW Windkraftanlage benötigt etwa 3500 Tonnen Beton für das Fundament, 2900 Tonnen Stahl für den Turm und 600 Tonnen Materialien wie Gusseisen, Verbundwerkstoffe und Kupfer für das Maschinenhaus und die Rotorblätter. Die hier stattfindende massive Materialschlacht und Flächenversieglung steht in keinem Verhältnis zur Auslastung der millionenschweren Anlagen von nur ca. 15-20% hier in unserem windschwachen Gebiet. Des Weiteren fehlen nötige Speicherkapazitäten und entsprechende Abnehmer in unserer strukturschwachen Region. Weltweite Umweltbelastungen durch Rohstoffbedarf: Der zunehmende Ausbau von Windkraftanlagen verursacht erhebliche Umweltbelastungen durch den Abbau, Transport und die Verarbeitung notwendiger Rohstoffe wie seltener Erden, Kupfer, Beton sowie Hölzer in und aus anderen Teilen der Welt. Diese Prozesse führen zu gravierenden Wasser-, Boden- und Luftverschmutzungen, einem Verlust an weltweiter Biodiversität und hohen CO2-Emissionen, die letztlich unsere globale Lebensgrundlage schwerwiegend beeinträchtigt. Werden die aufgezeigten Fakten und Hinweise mangels Sorgfaltspflicht nicht beachtet, haften dafür alle, im Zusammenhang mit der Errichtung, dem Betreiben und dem Rückbau von Windkraftanlagen, Beteiligten. Wir die Mitglieder der Bürgerinitiative Vachdorf weisen darauf hin, dass auch Gemeindeflächen, d.h. Flächen im Besitz aller Bürger von Vachdorf, davon betroffen sind.