Ausbildung zum Sozialassistent/Erzieher muss wie andere Berufsausbildungen stattfinden, mit Vergütung und Anerkennung der langen Ausbildung

Teaserbild der Petition
Abgeschlossen
265 Mitzeichnungen
  • Ausbildung & Beruf, Gesundheit & Soziales
  • Gesamtthüringen
  • eingereicht von Roland Mühl
    aus 07570 Wünschendorf/Elster
  • veröffentlicht am 15.09.2022

Welches Ziel hat die Petition?

Um die vielen offenen Stellen als Erzieher u.a. auch in Thüringen besetzen zu können, fordere ich eine Reform der Ausbildungsvergütung, welche jetzt erforderlich ist. Hierbei soll u.a. die Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher durch Einführung einer Ausbildungsvergütung attraktiver werden.

Eine Ausbildungsvergütung in der Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher ermöglicht dem Auszubildenden zur Erzieherin / zum Erzieher u.a. eine unabhänige Teilnahme am sozialen Leben, ohne von seinen Erziehungsberchtigten abhängig zu sein und somit ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft und gegenüber Auszubildenden andere Berufe gleichgestellt zu sein.

Wie wird die Petition begründet?

Bei der Ausbildung zur Erzieherin / zum Erzieher handelt es sich um eine schulische Ausbildung, die an speziellen Berufsfachschulen stattfindet und bei der kein rechtlicher Anspruch auf Ausbildungsvergütung besteht. In der Regel erhält der Auszubildende als Erzieherin daher kein Gehalt in der Ausbildung.

Dementgegen hat der Auszubildende Erzieherin / zum Erzieher Aufwandkosten, u.a. Fahrtkosten, Unterbringungskosten Internat, Schulmaterial usw., welche i.d.R. die Erziehungsberechtigten übernehmen müssen. Steuerlich sind diese Kosten des Auszubildenden für die Erziehungsberechtigten i.d.R. mit den Steuerfreibeträgen abgegolten. Z.B. ist für viele Auszuibildenden zur Erzieherin / zum Erzieher ist ein Azubi-Ticket nicht erlangbar, da u.a. in Thüringen Gebiete nicht in einem Verkehrsverbund vertreten sind, hier z.B. der Landkreis Greiz. Somit sind die z. B. Kosten von Monatsticket der Deutsche Bahn sowie des Nahverkehrs in Innenstädten zu tragen, welche gesamt monatlich über 100.- EUR liegen.

Vergütung

Der Träger zahlt der Fachschülerin/dem Fachschüler eine (Ausbildungs-)Vergütungmindestens analog zum TVAöD -Besonderer Teil Pflege.

Es besteht Sozialversicherungspflicht.

Die Fortzahlung der Vergütung sowie eine ggf. notwendige Freistellung, auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehenen Praktikumszeiten (mind. 6 Wochen) in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung (gem. § 29-35 SGB VIII), sind durch den Ausbildungsträger zu gewährleisten.

Verpflichtungen aus dem Ausbildungs-/Arbeitsvertrag wie die Zahlung der (Ausbildungs-)Vergütung bei notwendiger Verlängerung der Ausbildung nach Unterbrechung durch Krankheit, Beschäftigungsverbote und Erziehungszeiten u. ä. bleiben hiervon unberührt.

Diakonie SH: "Erzieher-Ausbildung muss vergütet werden"

Stand: 15.03.2022 16:50 Uhr

Es gibt zu wenig Fachkräfte in Kitas - deshalb fordern die Diakonie Schleswig-Holstein und der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen eine Ausbildungsvergütung für Erzieher und Heilerziehungspfleger.

Mehr als 1.000 Stellen sind laut Agentur für Arbeit in Schleswig-Holstein im Kita-Bereich unbesetzt. Bis 2030 sollen laut Diakonie weitere 1.000 hinzukommen - plus noch mal 1.000 in der Kinder- und Jugendhilfe. Gleichzeitig sei die Zahl der Auszubildenden in den Erziehungsberufen stark rückläufig. Dabei steigt aufgrund des demografischen Wandels der Bedarf. Um diese vielen Stellen besetzen zu können, fordern die Diakonie Schleswig-Holstein und der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen jetzt eine Ausbildungsreform. Der wichtigste Punkt sei eine Ausbildungsvergütung für Erzieher und Heilerziehungspfleger.


Klassische Ausbildung ist schulisch

Notwendig seien mindestens 1.000 Euro, sagte Diakonievorstand Heiko Naß: "Wir brauchen gut ausgebildete und motivierte Erzieherinnen und Erzieher." Die klassische Erzieher-Ausbildung in Schleswig-Holstein ist rein schulisch und wird deshalb nicht bezahlt. Lediglich für die sogenannte praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zum Erzieher gibt es demnach aktuell befristete Förderungen, die eine Ausbildungsvergütung (gut 1.000 Euro im Monat) ermöglichen. Die PiA teilt die Ausbildung in einen schulischen und einen beruflichen Teil. Voraussetzung dafür ist, bereits eine Ausbildung abgeschlossen zu haben.


Viele Erzieher vor Renteneintritt

Nötig sei auch eine bessere Anbindung der Auszubildenden an Praxis und Betriebe, so Diakonie und Kita-Verband. Beides soll von der öffentlichen Hand finanziert werden. Diakonie und Verband warnten davor, dass der Fachkräftemangel in Kitas, Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe zunehmen werde. Rund 30 Prozent der Mitarbeitenden würden in den kommenden Jahren aufhören, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen Markus Potten.


"Müssen Abgänge von Fachkräften kompensieren"

Er verwies darauf, dass zudem Kitas und Ganztagsschulangebote ausgebaut werden sollen: "Wir brauchen in den Kitas und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe dauerhaft mindestens so viele konkurrenzfähige Ausbildungsstellen, dass wir die Abgänge von Fachkräften in den Ruhestand kompensieren können", sagte Potten. Der Geschäftsbereichsleiter Kinder- und Jugendhilfe bei der Vorwerker Diakonie in Lübeck, Lutz Regenberg, betonte, dass sich auch angesichts der fehlenden Ausbildungsvergütung junge Menschen gegen das Berufsfeld entscheiden würden.


Richtet sich die Petition auf die Änderung eines Gesetzes? Wie und warum soll das Gesetz geändert werden?

Handreichung zum Ausbildungsgang2020/2021„Praxisintegrierte Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin und zum Staatlich anerkannten Erzieher in Thüringen“Erprobung im Rahmen eines Modellprojekts„PiA-TH“gefördert durch das Landesprogramm „Thüringer Fachkräfteinitiative Kita“.

Diese Inhalte sollten in die Gesetzgebung Einfluss finden.

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