Für eine zumutbare Bearbeitungsdauer von BAföG-Anträgen in Thüringen! Studierende nicht im Stich lassen.
Für Zahlungen vier Wochen nach BWZ!
Die Bearbeitungszeiten für BAföG-Anträge in Thüringen sind aktuell viel zu lang! Wir Studierende warten teilweise Monate, während wir mit steigenden Kosten und Mieterhöhungen kämpfen. Solche drastischen Verzögerungen gefährden nicht nur unsere finanzielle Sicherheit, sondern vor allem unser Studium. Als Studierende und besonders als BAföG-Beziehende fordern wir das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) dazu auf, in der kommenden Zielvereinbarung mit dem Studierendenwerk eine zumutbare Bearbeitungsdauer von BAföG Anträgen festzulegen. BAföG-Berechtigte müssen in jedem Fall spätestens 4 Wochen nach Beginn des beantragten Bewilligungszeitraums eine Zahlung erhalten, nicht nur in Ausnahmefällen. Wir fordern das TMBWK dazu auf, dieses Ziel als erste Priorität zu setzen und das Amt für Ausbildungsförderung Thüringen (AfA) bei der Umsetzung dieses Ziels zu unterstützen, wie auch die konkrete Umsetzung zu kontrollieren!
Für Sofortmaßnahmen & die Ausarbeitung eines nachhaltigen Lösungsansatzes, um die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen
Mit gesteigerten Lebenskosten, vor allem hinsichtlich Mieterhöhungen und höheren Lebensmittelpreise braucht es jetzt ein vollumfänglich handlungsfähiges Amt für Ausbildungsförderung und vor allem rechtzeitige Auszahlungen! Das Land sollte ein Interesse daran haben, auch jene ohne gut situierte Eltern (zu Fachkräften) auszubilden. Wir brauchen verlässliche Bearbeitungszeiten, denn von BAföG-Zahlungen hängt unsere Zukunftsplanung ab. Das TMBWK als Fachaufsicht über das Amt für Ausbildungsförderung (AfA) muss dafür sorgen, dass eine interne Revision die Ursachen der Verzögerungen findet (falls noch nicht längst geschehen) und dass Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Gleichzeitig muss ein nachhaltiger Maßnahmenplan entwickelt werden, um die aktuellen Missstände langfristig zu beseitigen, von organisatorischen Maßnahmen bzw. Umstrukturierungen bis hin zu evtl. konkreten ministeriellen Weisungen zur Einhaltung von Fristen. Es braucht nachhaltige Lösungen zur Bearbeitungsbeschleunigung! Wir fordern das Ministerium ferner dazu auf, dass ein nachhaltiger Lösungsansatz gemeinsam mit dem AfA erarbeitet wird und die baldige Umsetzung schrittweise evaluiert und kontrolliert wird.
Für eine Übergangslösung
Bis die Probleme nachhaltig behandelt werden, wird Zeit vergehen, in der wir Studierende keine finanziellen Ressourcen haben! Bis dahin werden Studierende mit der Schufa telefonieren, weiterhin Schulden anhäufen, die Miete nicht bezahlen können und am Essen sparen müssen! Wir fordern das Ministerium dringlichst dazu auf, eine Übergangslösung zu etablieren! Jene Übergangslösungen, die das BAföG bieten sollte, werden in einigen Fällen nicht durch das Amt für Ausbildungsförderung gewährleistet und greifen vor allem gar nicht, wenn es um die Verzögerungen der Behörde selbst geht! Die Armutsgefährdung von Studierenden verschärft sich mit jedem Tag, den man auf sein Geld wartet, nur umso mehr. So darf nicht mit uns umgegangen werden!
Mehr Transparenz im Bearbeitungsprozess: Eingereichte Unterlagen dokumentieren!
Weiterhin wird gefordert, allen BAföG Beantragenden das Recht auf einen Nachweis über eingereichte Unterlagen zuzugestehen. Zu oft müssen Studierende dieselben Unterlagen immer wieder einreichen, teils kommt es zu Behauptungen, dass diese Unterlagen nie zugegangen wären oder nie vorgelegen hätten. Die Bestätigung über den Eingang des Antrags, war bereits ein guter erster Schritt, ist aber aufgrund der aktuellen Situation keineswegs ausreichend, um unser Vertrauen in die Behörde zu verbessern. Antragssteller:innen muss ein allgemeiner Überblick über die dem Amt aktuell vorliegenden Unterlagen ermöglicht werden! Studierende müssen in der Lage sein, sich selbstständig und jederzeit bestätigen zu können, ob ihre Rechte verletzt sind, wenn sie es denn sind.
Aktuell fordert das AfA bei einigen Studierenden alle paar Monate einzelne Formulare nach. Wir fordern, dass bei der ersten Prüfung der Vollständigkeit des Antrags nicht nur der “nächste” fehlende Nachweis gefordert wird, sondern alle Nachweise, die es zur Vollständigkeit des Antrags braucht! Es kann nicht sein, dass bspw. nach drei Monaten Formular A nachgefordert wird, dann nach weiteren sechs Wochen Formular B und so weiter. Das sorgt für unglaublich viel Unsicherheit bei uns Antragsteller:innen, nicht nur hinsichtlich des Antrags und seiner Bearbeitungszeit, sondern vor allem angesichts der finanziellen Knappheit: Die Sorge um den nächsten Einkauf und die nächste Miete wächst…
Erreichbarkeit und Kommunikation mit dem AfA verbessern
Im Antragsprozess braucht es verlässliche Kommunikationswege zwischen den Antragstellenden und dem AfA, um Rückfragen, Sorgen, Beratung usw. zu ermöglichen. Es kann nicht sein, dass in der aktuellen Situation der direkte Kontakt zum Amt erschwert wird. Ob fehlende Servicezeiten oder mangelhafte Auskunft in den BAföG-Servicebüros oder kein Telefonkontakt mehr zu den eigenen Sachbearbeiter:innen: Gerade jetzt - bei aktuell sehr schwierigen Umständen bei einer Antragsstellung - müssen gute, erreichbare und zuverlässige Kommunikationswege angeboten werden.
Für eine transparente Veränderung der bisherigen Strukturen. Für ein Recht auf stressfreies Studieren.
Das Vertrauen in Studierendenwerk und Ministerium ist aktuell stark beschädigt. Um dieses Vertrauen zurückzugewinnen, braucht es zumindest eine öffentliche Aufarbeitung der Versäumnisse der Behörde und der daraus gewonnenen Lehren. Uns jedes Jahr zu versprechen, die Probleme wären bald gelöst durch die nächste kleine Änderung des Systems, ist nicht glaubhaft und noch nicht einmal im Ansatz zufriedenstellend! Wir fordern, dass das Land und das Studierendenwerk offen mit den Unzulänglichkeiten des AfA umgehen und sich stärkstens darum bemühen, unser Recht auf ein Studium ohne eine solch hohe finanzielle Belastung umzusetzen! Wir sind angewiesen auf jede Zahlung und dürfen keinen Tag länger alleine gelassen werden!