FÜR DEN ERHALT DER SCHULNOTEN IN MUSIK, KUNST, SPORT IN THÜRINGEN

Teaserbild der Petition
Abgeschlossen
1 Mitzeichnung
  • Bildung & Jugend
  • Gesamtthüringen
  • eingereicht von Eric Weber
    aus 99423 Weimar
  • veröffentlicht am 16.05.2023

Welches Ziel hat die Petition?

Am 09.12.22 gab der Thüringer Bildungsminister Helmut Holter der Thüringer Landeszeitung ein Interview zur aktuellen Situation des Bildungssystems in Thüringen. Auch die Süddeutsche Zeitung und weitere Medien berichteten darüber.

In diesem Interview forderte er die Abschaffung der Noten in den Fächern, in denen „ausschließlich das Talent“ bewertet werde (Musik, Kunst, Sport).

Dieser Forderung wollen wir als Bundesverband Musikunterricht in vollem Umfang widersprechen und gemeinsam mit euren Unterschriften persönlich an Herrn Holter herantreten.

Welche Behörde hat die Entscheidung getroffen?

Bildungsminister Helmut Holter des Thüringer Ministeriums für Bildung Jugend und Sport

Wie wird die Petition begründet?

Die Frage nach Schulnoten ist eine Grundsatzdiskussion, die an dieser Stelle jedoch gar nicht im Fokus steht. Die Forderungen des Bildungsministers basieren auf der Annahme der „Talentbenotung“, was ein Schlag ins Gesicht für jede:n engagierte:n Lehrer:in darstellt. Ein Blick in den Lehrplan der betroffenen Fächer hätte geholfen zu verstehen, dass es keineswegs einzig und allein um Momentaufnahmen ohne Übungsphasen oder Gesamtzusammenhang geht.

Unser BMU-Mitglied Prof. Gero Schmidt-Oberländer schreibt hierzu folgendes:

>>Musik, Kunst und Sport sind wie Lesen, Schreiben, Rechnen jeweils eine kulturelle Praxis, die erlernt werden kann und zu deren Beherrschung vor allem eines gehört: Üben oder Trainieren. Im Thüringer Lehrplan für Musik steht: „Der Entwicklung musikalischer Kompetenzen liegen Prinzipien eines aufbauenden Musikunterrichts zugrunde." Dies heißt, dass das Lernen von Musik in sinnvoll aufeinander aufbauenden Lernschritten erfolgen soll. Es wird beispielsweise ein einfacher Rhythmus gemeinsam erlernt und in verschiedenen Kontexten geübt. Dann kann auch die sichere Ausführung bewertet werden. Natürlich gibt es Talent oder besser Begabung, die dann durch intensives Üben beispielsweise zu mathematischen oder musikalischen Höchstleistungen führen kann, in der Schule geht es jedoch um Breitenbildung, und hier sollte keine Abwertung der so wichtigen allgemeinbildenden Fächer Sport, Musik, Kunst sowie Darstellen und Gestalten erfolgen. Die Gefahr ist nämlich, dass dann ein Fach, in dem Zensuren verzichtbar sind, selbst als verzichtbar empfunden und folgerichtig gekürzt oder eliminiert wird. Das wäre ein großer Verlust für unsere Gesellschaft. <<

Wir laden hiermit Herrn Holter zu einem persönlichen Gespräch über Gleichbehandlung, Stellenwerte und Verständnis des Lehrplans ein und bieten auch gerne an, sich bei Hospitationen unserer Unterrichte, ein Bild von der Realität an Schule machen zu können.

Wir fordern eine Gleichbehandlung aller Fächer, um die kulturelle Bildung in Thüringen nicht zu schwächen und eine Rücknahme der Forderung nach Notenstreichung in den o.g. Fächern.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,

euer Landesverband Thüringen des Bundesverbands Musikunterricht aus Weimar.

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