Sehr geehrte Damen und Herren,
wir wenden uns an Sie im Namen engagierter Studierender, Lehrender und Mitarbeitender der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena) mit der dringenden Bitte, die Zukunft unserer Universität zu sichern. Dafür benötigen wir Ihre Stimme!
Wir wollen dem Thüringer Landtag mit dieser Petition vor Augen führen, dass Thüringen vor einem gravierenden Fachkräftemangel steht. Die FSU Jena ist ein wichtiger Anziehungspunkt für Jena und Thüringen, doch die angekündigten Kürzungen gefährden diese Attraktivität.
Gemäß der Rahmenvereinbarung V zwischen dem Land Thüringen und den Thüringer Hochschulen sollten gute und verlässliche Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen gefördert, die bedarfsorientierte Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte gesichert, die Qualität von Lehre und Forschung gesteigert und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Die FSU Jena steht jedoch vor erheblichen finanziellen Engpässen, die durch steigende Energie-, Bau- und Mietkosten sowie Minderausgaben im Landeshaushalt verursacht werden. Diese Entwicklungen sind in der Rahmenvereinbarung nicht berücksichtigt.
Die FSU Jena erwartet in den kommenden Jahren ein jährliches Defizit von 12 bis 15 Mio. Euro und hat bereits Sparmaßnahmen umgesetzt, darunter eine Stellenwiederbesetzungssperre. Darüber hinaus ist der Abbau von 100 Vollzeitäquivalenten in den nächsten fünf Jahren vorgesehen. Diese Maßnahmen gefährden nicht nur die Qualität von Lehre und Forschung, sondern auch die Attraktivität der Universität als Arbeitgeberin und damit den Wissens- und Bildungsstandort Jena.
Es ist nicht hinnehmbar, dass die finanziellen Belastungen durch Kürzungen bei denjenigen getragen werden, die Verwaltungsabläufe, Lehre und Forschung sicherstellen. Diese Maßnahmen führen zu weitreichenden Beeinträchtigungen und einem Qualitätsverlust, der die gesamte Stadt Jena und das Land Thüringen betreffen wird.
Deshalb fordern wir als Engagierte der einzigen Volluniversität in Thüringen den Thüringer Landtag auf:
- Langfristige Übernahme der Energiekostensteigerungen (Referenz: Freistaat Bayern deckt die gestiegenen Energiekosten seiner Hochschulen vollständig ab).
- Übernahme der Kosten für steigende Mieten, für Tarifsteigerungen und für Mehrausgaben bei Sachmitteln (Referenz: NRW erhöht die Sachmittel-Bezuschussung der Hochschulen um 330 Mio. Euro, trägt die erwarteten Tarifsteigerungen vollständig und gleicht auch steigende Mieten aus).
- Stellensperren und Personalabbau müssen abgewendet werden.
Gute Bildung und Forschung brauchen eine sichere und auskömmliche Finanzierung!
Mit freundlichen Grüßen,
das Bündnis „FSU Unterfinanziert“