Keine Kürzungen im naturwissenschaftlichen Unterricht unserer Schulen!

In Beratung
4048 Mitzeichnungen
  • Bildung & Jugend
  • Gesamtthüringen
  • eingereicht von Mario Koch
    aus 99518 Bad Sulza
  • veröffentlicht am 05.09.2023

Welches Ziel hat die Petition?

Aus der Presse war zu erfahren, dass das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) eine Überarbeitung der Thüringer Schulordnung und der Stundentafel plant.

Der Entwurf sieht u.a. vor, dass eines der naturwissenschaftlichen Fächer (Bio, Ch, Ph/As) in der Klassenstufe 10 abgewählt werden muss. Die Fächer Physik und Astronomie sollen zukünftig zu einem Fach Physik/Astronomie zusammengeführt werden. Diese Änderungen würden die naturwissenschaftliche Bildung in Thüringen erheblich schwächen!

Vor dem Hintergrund der großen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen für unser Land sind diese Kürzungen im naturwissenschaftlichen Fächerkanon sehr problematisch. Der Wohlstand Deutschlands beruht zu großen Teilen auf Erfolgen aus dem MINT-Bereich. Der Bedarf an gut ausgebildeten MINT-Fachkräften ist bereits jetzt immens. In Zukunft wird er sogar noch steigen! 

Die Naturwissenschaften leisten durch ihre Inhalte und Methoden einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung der Weltanschauung der Schülerinnen und Schüler. In Zeiten von "Fake News" und "Verschwörungsmythen" darf man die Naturwissenschaften nicht schwächen, sondern muss diese stärken!

Die geplante Überarbeitung der Stundentafel darf deshalb nicht durch eine erzwungene Fächer-Abwahl zu Kürzungen im naturwissenschaftlichen Unterricht unserer Schulen führen. Die Fächer Physik und Astronomie sollen eigenständig bleiben.

Welche Behörde hat die Entscheidung getroffen?

Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

Wie wird die Petition begründet?

Es ist zu befürchten, dass es Schulen gibt, die die scheinbare Wahlfreiheit nicht gewährleisten können. Das wird dazu führen, dass an diesen Schulen Physik/Astronomie oder Chemie in Klasse 10 gar nicht mehr angeboten werden. Sowohl Handwerk als auch Industrie und Wissenschaft suchen händeringend Schulabsolventinnen und Schulabsolventen mit einer soliden Ausbildung in genau diesen Bereichen. Sie sind deshalb unverzichtbar!

Die Einführung des Faches "Medienbildung und Informatik" ist in diesem Zusammenhang zu begrüßen, darf aber nicht zulasten der übrigen MINT-Fächer gehen.

Der Entwurf der Stundentafel ignoriert wichtige Stärken Thüringens und Ressourcen an den Schulen. Gefestigte Strukturen der Schul-Astronomie werden zerstört. Engagierte Astronomie-Lehrerinnen und -Lehrer, die keine spezielle Physiklehrer-Ausbildung haben, könnten nach dem aktuellen Entwurf das neue Doppelfach Physik/Astronomie nicht unterrichten. Wir können es uns nicht leisten, auf diese Lehrkräfte zu verzichten!

Physiklehrkräfte sind derzeit knapp und meist nicht speziell für den Astronomiebereich ausgebildet. Erfahrungen aus z.B. Sachsen zeigen, dass die Zusammenführung von Physik und Astronomie nicht funktioniert. Die astronomische Bildung bleibt dort leider weitgehend auf der Strecke.

Der Thüringer Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2023 "Unser Universum" sollte nicht die weitgehende Verdrängung der Astronomie aus unseren Schulen sein.

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