Angesichts des übergreifenden Erfolges des Modellprojektes fordern wir (die Unterzeichner), dass das Vorhaben "Weiterentwicklung Thüringer Grundschulen" nunmehr unbefristet fortgeführt wird.
Eine weitere Befristung von zwei Jahren befriedigt die Beteiligten , die hinter dem Projekt stehen, demnach die Mehrheit, nicht.
Eine solche dauerhafte Einrichtung soll nunmehr vor allem die Unsicherheiten bei den ErzieherInnen nehmen, die zum Teil nur von einer Befristung zur nächsten planen können – ihnen muss eine verlässliche Perspektive gegeben werden, zu der auch ein Verbleib im öffentlichen Dienst gehört. Sie wollen keine Frustration aufbauen, verursacht durch existenzielle Ängste, sondern sie möchten Motivation und Anerkennung für ihren Beruf und vor allem einen Ausblick auf eine Zukunft, in der Bildung, Betreuung und Erziehung an erster und nicht an letzter Stelle stehen. Es muss eine adäquate Wertschätzung des vorhandenen Erfolges stattfinden! Denn unsere Kinder sind unsere Zukunft!
Stellungnahme der Schulelternsprecher der Grundschulen der Stadt Weimar zum
Modellprojekt „Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule als Ganztagsschule“
Sehr geehrte Frau Klaubert,
wissend um den möglichen Auslauf des Modellprojektes im Sommer nächsten Jahres, haben sich die
Schulelternsprecher Weimars intensiv mit den bisher gemachten Erfahrungen auseinandergesetzt.
Wir haben Erzieher*innen an den Horten unserer Schulen ebenso befragt wie Lehrer*innen,
Schulleiter*innen und Eltern, auch das Schulamt haben wir um Rückmeldung gebeten.#
Das Ergebnis ist ebenso eindeutig wie der daraus resultierende Appell an Sie und Ihr Haus einstimmig
ist: Weimar betrachtet das Modellprojekt als Erfolgsgeschichte und wünscht dessen Fortsetzung.
Die Einmütigkeit mit der Verwaltung, Schulleiter*innen, Lehrer*innen, Erzieher*innen,
Elternsprecher*innen und nicht zuletzt Eltern und Schüler*innen (letztere zeigen dies durch eine sehr
massive und seit Beginn des Modellprojektes stark gestiegene Nutzung der Horte und der deutlich
umfangreicheren Angebote darin) die Entwicklung seit Einführung als Erfolg werten, kommt dabei
nicht von ungefähr. Ein paar Beispiele
Eine deutlich gestiegene Zahl an Erzieher*innen-Stellen führt zu besserer und individueller
Betreuung und vielfältigerer Förderung
Durch die Verortung der Horte in der Kommune wurde eine Vernetzung erreicht, die –
gerade in einer Stadt wie Weimar – eine große Vielfalt an Angeboten, insbesondere auch an
außerschulischen Lernorten, überhaupt erst möglich gemacht hat.
Die in der Folge möglich gewordenen verlängerten Öffnungszeiten, sowie die auch in den
Ferien attraktiven und fördernden Angebote der Horte stellen eine große Bereicherung für
unsere Kinder sowie eine signifikante Entlastung vieler Familien dar.
Sehr geehrte Frau Klaubert, ich bin sicher, viele weitere Argumente sind Ihnen bereits vorgebracht
und bekannt, ich will Ihre Zeit nicht mit Wiederholungen beanspruchen. Lassen sie mich vielmehr mit
einer persönlichen Erfahrung schließen:
Ausnahmslos immer, wenn ich mit Eltern über diese Thematik gesprochen habe, gab es nur zwei
verschiedene Reaktionen:
Bei solchen, die mit dem Modellprojekt vertraut waren, gab es einzig den Wunsch nach einer –
möglichst dauerhaften – Fortsetzung.
Bei jenen die bislang nur den Status quo, nicht jedoch die Hintergründe und die Diskussionen darum
kannten, war die Reaktion ein ungläubiges, ja fassungsloses Staunen, dass ein so gut
funktionierendes System überhaupt in Frage gestellt wird.
Die Eltern der Stadt Weimar machen sich konkrete – und begründete – Sorgen, dass unsere Kinder
vor massiven Verschlechterungen stehen, wenn das Projekt beendet wird. Ich habe die Bitte, dass die
Betroffenen (Eltern, Erzieherinnen, Kommune) im weiteren Entscheidungsprozess die Möglichkeit
erhalten, ihre konkreten Erfahrungen einzubringen.
Wir wünschen uns, dass eine dauerhafte Fortsetzung für jene Städte und Kreise in denen das
Modellprojekt ein Erfolg ist, möglich gemacht wird indem die Entscheidung darüber in die Hände vor
Ort gelegt wird.