• Die Bürger wurden und werden bisher nicht beteiligt! Lediglich nichtöffentliche Sitzungen mit dem Status der „Geheimhaltung“ gab und gibt es!
• Für uns ist nicht zu erkennen, dass die bisherigen planerischen Infrastrukturmaßnahmen dem Klima- und Naturschutz dienen.
• Die Planungen berücksichtigen die berechtigten Sorgen und Interessen der in mittelbarer und unmittelbarer Nähe lebenden Menschen nicht.
• Vielmehr stehen hier lediglich die wirtschaftlichen Interessen der Investoren und Interessen der Politik im Vordergrund.
• Dieser massive Eingriff in unsere Landschaft hat Auswirkungen auf uns Menschen und auf unsere Lebensqualität.
• In der Informationsveranstaltung vom 11.12.2019 hatten Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL) und der Wirtschafts- und Wissenschaftsminister, Wolfgang Tiefensee, eingeladen.
• Die Vorstellung der Infrastrukturmaßnahmen war die erste öffentliche Veranstaltung zu dieser Thematik, in welcher die Bürger erstmalig Fragen stellen, Ängste und Sorgen formulieren konnten und Vorschläge unterbreiten durften bzw. ihre Gesprächsbereitschaft signalisierten.
• Bis dato. wurde dieses Thema vom nicht mit uns, den Bürgern diskutiert oder zu mindestens informiert.
• Das Vertrauen in die Arbeit der LEG und dem Wirtschafts- und Wissenschaftsminister, Wolfgang Tiefensee, ist beschädigt, da wir unsere Interessen, Sorgen und Bedenken nicht im Ansatz gewahrt sehen und wir zudem in der Veranstaltung am 11.12.2019 bspw. auf die Frage zur Errichtung einer 110-kV-Leitung nicht ehrlich informiert worden sind. Zu diesem Zeitpunkt war allen im Podium bewusst und seit Sommer des Jahres 2019 bekannt, dass eine solche Leitung mit dem ansässigen Netzbetreiber bereits besprochen und drei Varianten planerisch vorliegen. Weiterhin wurde uns bekannt gegeben, dass man nunmehr von 150 MW ausgeht, was neben dem bereits angezeigten 110-kV-Anschluss für einen einzelnen Großinvestor einen weiteren Netzausbau erforderlich machen wird. Und das ist nur ein Kunde. Wir reden hier bereits unter vorgehaltener Hand von einer Anbindung an das Höchstspannungsnetz, da die angrenzenden bzw. vorhandenen 110-kV-Leitungen durch den weiteren Ausbau des Erfurter Kreuzes und dessen exorbitanten Energiehunger thermisch an ihre Grenzen kommen werden.
• Zur Bürgerinformation und im Rahmen der Beantwortung von Fragen machte der Wirtschafts- und Wissenschaftsminister, Wolfgang Tiefensee, deutlich, dass „man schon auch über Gegenleistungen für die Region und Bürger reden muss und dazu als Landesregierung auch bereit sei“. In sechs Monaten soll es dazu eine weitere Veranstaltung geben, um über Zwischenergebnisse zu diskutieren und für die Bürgerfragen soll es einen zentralen Ansprechpartner geben. Zum Glück gab und gibt es Corona und es fehlt an einem Digitalisierungskonzept, sonst hätten die Protagonisten liefern müssen (etwas Ironie in unserer Situation sei erlaubt)!
• Im Rahmen dessen hat der Wirtschafts- und Wissenschaftsminister, Wolfgang Tiefensee, gemeint, „man müsste der Gemeinde schon auch eine Gegenleistung, beispielsweise mit einem neuen Feuerwehrauto, zukommen lassen.“ Ein Feuerwehrauto soll uns beruhigen? Hierfür gibt es bereits landesweite Vorgaben, wer, wann ein Feuerwehrauto erhalten müsste. Ein solches Feuerwehrauto sehen wir nicht im Ansatz als Kompensation unserer Nachteile an.
• Dieser massive Eingriff in unsere Region, in unsere Natur und Landschaft, hat Auswirkungen auf uns Menschen, auf unsere Lebensqualität hier vor Ort. Seitens des Landes Thüringen erwarten wir einen angemesseneren Ausgleich für diesen Eingriff, einen Ausgleich, der weit über die Mindestanforderungen der Genehmigungsbehörden deutlich hinausgeht. Dieses Missverhältnis im Sinne der Menschen muss aufgelöst werden. Hierbei sind Mensch, Natur, Landschaft und Infrastruktur im Besonderen zu bedenken.
• Am 1. Januar 2020 ist das Thüringer Transparenzgesetz (ThürTG) in Kraft getreten. Dieses regelt nunmehr vollständig den Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen. In dem Bewusstsein, dass in einer Informationsgesellschaft die Kenntnis von Informationen eine Voraussetzung aktiver Teilhabe am gesellschaftlichen wie politischen Leben ist, soll das Gesetz dazu beitragen, interessierten Bürgern(innen) an dem bei staatlichen Stellen vorhandenen Wissen partizipieren zu lassen. Die Wahrnehmung des Rechts auf Zugang zu amtlichen Informationen führt zu Transparenz und Nachvollziehbarkeit behördlichen Handelns. Die durch die Interaktion bewirkte weitergehende Legitimation staatlichen Handelns stellt ein wesentliches Element eines modernen Staatswesens dar.