Hiermit möchte ich die Petition „Personalmangel an Thüringer Schulen" einreichen. Bildung und Erziehung gehören zu den großen Kulturleistungen einer Gesellschaft und gehört damit zu den Kernaufgaben des Staates.
Diese haben wesentlichen Anteil an dem, was ein Gemeinwesen trägt, prägt und zusammenhält. Insofern sind sie Teil eines geistigen Generationenvertrages. Sie stehen zugleich unter dem Anspruch, die jeweiligen Modernisierungsprozesse einer Gesellschaft dadurch zu befördern, dass junge Menschen entsprechend vorbereitet werden und Wissenschaft und Forschung das notwendige Klima für erfolgreiches Arbeiten vorfinden. Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Forschung sind der Schlüssel für individuelle Lebenschancen und Motor für die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft." In der Antrittsrede des Staatssekretärs, Herrn Professor Dr. Speitkamp, sind Themen, wie Unterrichtsversorgung oder die Verbindung von Geschichte und Politik, auch im Zusammenhang mit Nohra (einem wichtigen Geschichtsort) genannt.
Er spricht von der Notwendigkeit einer quantitativen und qualitativen Verbesserung.
Ohne quantitative Verbesserung kann es keine qualitative geben. Die Zahlen von Unterrichtsausfall und fehlenden Lehrerzahlen sprechen für sich. Natürlich ist es zunächst einmal positiv, wenn das Ziel, hier eine Verbesserung zu erzielen, noch nicht aus dem Auge verloren wurde. Aber dann muss man sich auch überlegen, wie dieses Ziel schrittweise zu erreichen ist. Ich sehe momentan keine Entspannung.
Seiten- und Quereinsteiger in unserem (Lehrer-) Beruf sind nicht die Lösung. Einerseits verlassen immer mehr Kollegen mit Erreichen des 63. Lebensjahre den Beruf und andererseits bilden wir Seiteneinsteiger Innen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren an den Studienseminaren, und das noch im Schnelldurchgang aus.
Mit der Petition wende ich mich gegen die hohe Besteuerung (Bundesgesetz) und die „Höchstgrenze nach § 70 (2) des Thür BeamtVG", einem Thüringer Gesetz. Dadurch werden nach Erreichen der Altersgrenze tätige Lehrerinnen und Lehrer bspw. um das Weihnachtsgeld gebracht.
Dieses Gesetz ist im Zusammenhang mit der Bewältigung des Lehrermangels kontraproduktiv.
Mein Vorschlag: Man müsste nicht einmal das Gesetz ändern, sondern mit einem „*" versehen, in dem die Obergrenze für Lehrerinnen und Lehrer nach Erreichen der regulären Altersgrenze ausgesetzt wird.
Den Lehrermangel kann man nicht mit schönen Reden reduzieren, sondern mit konkreten Maßnahmen.
Ein gut funktionierendes Bildungssystem bildet die Basis für eine gut funktionierende Demokratie.