Trotz mehrerer aufgezeigten technischen Möglichkeiten verstößt der WAVI mit dieser Entscheidung gegen den Solidaritätsgrundsatz des Zweckverbandes.
Im Hinblick auf die Klimaerwärmung und der damit verbundenen Energiepolitik erachten wir es als höchst fragwürdig auf jedem der Grundstücke ein Pumpwerk/ Hebeanlage zu errichten um mit zusätzlicher elektrischer Energie das Abwasser im natürlichen Gefälle in den Kanal (Druckleitung) zu bringen und dann über den höchsten Punkt des Abwasserbauwerkes des WAVI zu pumpen. Zweifelhaft ist bei dieser Planung auch, ob der Energieversorger über das Vorhaben informiert wurde und eine ausreichende Leitungskapazität zum Betreiben von elf Pumpen bereitstellen kann.
Der WAVI hält notwendige Informationen zurück. Es wurden z.B. Pumpengrößen, Preise für solche Bauwerke und Energieverbrauch bewusst heruntergespielt. Erst im Kontakt mit Mitarbeitern vor Ort konnten einige wichtige Informationen mündlich in Erfahrung gebracht werden - z.B., dass die komplette Planung der Hebeanlagen in der Verantwortung der Grundstückseigentümer liegt und sich vom Übergabepunkt auf dem Grundstück über die gesamte Länge und den Höhenunterschied des Geraberger Weges erstreckt.
Durch die vorgezogenen Baumaßnahmen im Geraberger Weg in Verbindung mit der Verlegung der Fernwasserleitung Ilmenau-Geraberg wird jetzt die Voraussetzung einer Entwässerung über Einzelpumpwerke als einzig mögliche Variante geschaffen. Somit sollen den Anwohnern bei der Verpflichtung zum Anschluss im Jahr 2030 oder später, die damit verbundenen Mehrkosten auferlegt und der rechtliche Einspruch erschwert oder gar unmöglich gemacht werden.
Durch uns Anwohner wurden dem Verband Alternativen aufgezeigt - z.B. die Entwässerung des Geraberger Weges und Teilen der Bahnhofstraße und der Arlesberger Straße im Freispiegel nach Geraberg unter Verzicht auf zusätzliche technische überwachungsbedürftige Einrichtungen und damit verbundene Verschwendung elektrischer Energie.
Als eine weitere aufgezeigte Möglichkeit war die Errichtung eines Abwassersammlers mit zentraler Hebeanlage unter Kostenbeteiligung der Anwohner und der Gemeinde Elgersburg nach Vorgaben des Verbandes. Anschließend sollte eine Übergabe des Bauwerkes und der Betrieb durch den WAVI erfolgen.
Alle Vorschläge wurden durch den Verband unter dem Vorwand, es sei der Solidargemeinschaft nicht zumutbar, die entstehenden Mehrkosten zu tragen, abgewiesen. Mehrkosten geschätzt durch Bauleitung WAVI 300.000€. Bei einer Gesamtsumme an anfallendem Abwasser des ABK in Höhe 36.000.000 m³ entspricht dies einer Mehrbelastung zur Refinanzierung durch alle Mitglieder der Solidargemeinschaft von maximal 2 Cent.