Die Vollsperrung der B4 wurde mit unzumutbaren Umleitungsstrecken geplant und durchgeführt. Seit 11.09.2023 – die Bürger:innen erfuhren am 06.09.2023 aus der Zeitung von der 2 Jahre andauernden Maßnahme – wird den Bürger:innen und den umliegenden Gemeinden etwas abverlangt, was nicht 2 Jahre so weitergehen kann.
Die Belastungen ziehen sich durch alle Berufsgruppen, von Kleinunternehmer:innen und der Post, über Lehrer:innen und Ärzt:innen bis hin zu Pflegepersonal und natürlich auch Privatpersonen, die die langen Umleitungsstrecken weder zeitlich noch finanziell stemmen können. Zudem sind auch Existenzen von Unternehmen, wie beispielsweise dem Happylino in Niedersachswerfen, bedroht, die schon durch die Pandemie schwer zu kämpfen hatten.
In Gemeinden wie Gudersleben müssen Lkws auf Seitenstreifen und Gehwege ausweichen, um aneinander vorbeizukommen. Da die Straßen dort für ein solches Verkehrsaufkommen gar nicht ausgelegt sind, müssen schon jetzt Abwasserleitungen erneuert werden, weil die Straßen sich absenken. In Petersdorf, wo vor der Sperrung der B4 Lkw-freie Zone war, weil die Straßen als zu schmal für Laster galten, weichen die großen Fahrzeuge ebenfalls auf Gehwege aus, weshalb Kinder und Eltern sich einen Weg auf Grünflächen suchen müssen, um zur Grundschule zu gelangen. Vor kurzem musste in einer engen Kurve ein Lkw einem anderen Laster ausweichen, fuhr mit dem Rad auf den Gehweg und rammte dabei das Dach des Jugendclubs.
Die B4 ist die Hauptschlagader des Landkreises Nordhausen und Feuerwehr und Rettungskräfte sind auf die B4 genauso angewiesen wie Schulbusse und Elterntaxis. Erstere haben auch schon berichtet, dass sie Schilder weggeschoben und verbotenerweise durch die Baustelle gefahren sind, weil sie schnell zu einem Notruf mussten und eine Umleitungsstrecke von 25km und mehr Leben hätte kosten können.
Auch die Nordhäuser Bahninfrastruktur ist für die B4-Sperrung nicht ausgelegt. Besonders für Eltern mit Schulkindern und Pendler:innen ist das ein Problem, denn die Bahn fährt nur mit Doppelwagen entlang der betroffenen Strecke. Die Kapazitätsgrenze liegt hier bei 80 Fahrgästen. Für mehrere Hundert Schüler:innen und Pendler:innen täglich kann das – gerade in den Stoßzeiten – keine Lösung sein.